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1988 wurde Stefan Krawczyk als kritischer Liedermacher wegen staatsfeindlicher Hetze im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen inhaftiert. Nach 16 Tagen wurde er in den Westen abgeschoben. Die DDR ist seit 25 Jahren Vergangenheit, und der Liedermacher und Autor heute nur noch wenigen bekannt. Am Dienstag, den 24.11.2015, stand er in der Kirche der JVA Schwerte das erste Mal seit dieser Zeit wieder in einem 'belebten' Gefängnis. Eingeladen worden war er von der ev. Seelsorge der JVA, und finanziell ermöglicht wurde das Konzert durch den Verein 'Arte Severina e.V.' aus Schwerte.

Krawczyk fand sehr schnell Kontakt zu den ca. 60 Zuhörern, seine bunte und pralle Sprache, seine mit Witz und Zärtlichkeit gefüllte Stimme rissen die Anwesenden mit, sie sangen mit und begleiteten ein Lied über den Gott, der vor der Erschaffung des Menschen noch gelacht hat. Man sah es allen Besuchern an, dass die lebensbejahende Botschaft des Sängers angekommen war, auch wenn einige den sprachlichen Feinheiten seiner Texte nicht so sehr folgen konnten. Die zupackende und liebevoll zärtliche Ausstrahlung, sein virtuoses Spiel auf Gitarre, Bandoneon und Körperpercussion sprach die Menschen in der Tiefe des Herzens an.