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Wie in der SothA-Vorankündigung bereits vorgestellt, haben sich die Beiden auf die perfekte Umsetzung von Cover-Songs im Sound einer kompletten Band spezialisiert. Nicole Markwitz am Mikro, Mike Markwitz an der Lead-Gitarre und den übrigen Instrumenten, wie z.B. Schlagzeug, Bass und Rhythmusgitarre, perfekt arrangiert vom elek­tron­isch­en Equipment.

Unter den Besuchern in der 3. Etage, in der das Konzert stattfand, waren auch einige „Neu­an­kömm­linge“. Der Auftakt wurde gestaltet mit Santanas Samba Pa Ti, die Älteren unter uns werden sich erinnern: Wenn „Schwofen“ in den 70ern bis in die frühen 80er angesagt war – sei es in der Disse oder auf den berühmt-berüchtigten (Matratzen-)Feten – dann fand dieses eingängige, ganz und gar nicht schnulzige musikalische Werk garantiert den Weg auf den Plattenteller. Es folgte – nun schon etwas rhythmischer – ein weiteres Instrumentalstück, diesmal von ZZ Top. In beiden Stücken stellte Mike gleich unter Beweis, dass er sein Instrument sehr gut beherrscht.

Mit gesanglicher Unterstüzung

Nicole trat ab dem dritten Song erstmalig gesanglich zum Vorschein. Mit ihrer kräftigen Stimme konnte sie in Santanas Black Magic Woman überzeugen und nach dem verdienten Applaus nahm sie als Moderatorin das Heft in die Hand, eine Aufgabe, welche sie auch im weiteren Verlauf mit Bravour meisterte. Weiter ging es mit Far Far Away, dem vielleicht erfolgreichsten Hit der Gruppe Slade, bevor es dann Deutsch wurde. Mit Verdamp lang her von BAP gelang der perfekte Übergang. Tja, wer kennt diesen Song mit dem prägnanten Intro nicht? So wunderte es auch nicht, dass selbst der ruhigste Besucher spätestens ab hier die Beine, Füße oder Hände nicht stillhalten konnte und im Takt mitging. Der Schrei nach Liebe – auch heute noch in aller Regelmäßigkeit ausgerufen von den Ärzten – ließ dann wirklich niemanden mehr kalt und einige sangen sogar lautstark mit. Mike war nun voll in seinem Element und demonstrierte insbesondere in den Gitarrensoli seine Qualitäten mit beeindruckender Schnelligkeit, ohne dabei Unsauberkeiten im Spiel zu zeigen. Auf das mitreißend rhythmusbetonte Radar Love von Golden Earring folgte ein Song aus Metallicas Black Album. Anschließend war Gute-Laune-Zeit angesagt mit The Champs Tequila sowie Black Betty von Ram Jam, die von den Gästen auch dankbar angenommen wurde (mit Ausnahme des Tequlias natürlich).y

Nach der Pause ging es "Cineastisch" weiter

Die kurze musikalische Pause nutzte Nicole am Mikro dazu, Fragen der Besucher zu beantworten und etwas über den musikalischen Werdegang des Duos sowie dessen gemeinsamer Philosophie zu erzählen. Bei dieser Gelegenheit stellte sie übrigens fest, dass der Besuch bei uns für das Gespann in jeder Hinsicht eine „Knast-Premiere“ war. Anschließend gehörte die Bühne wieder Mike allein und er präsentierte ein Instrumental-Medley aus bekannten Film- und Serien-Themes, u.a. Hawaii-Five-O und James Bond 007 – insgesamt eine sehr interessante und harmonische Zusammenstellung.

Anschließend wurde das Publikum nach einem Musikwunsch gefragt – und Pink Floyd machte das Rennen. Mit Another Brick In The Wall zeigte das Team erneut, wie perfekt es das Arrangement aus elektronischem Equipment und live gespielter Leadgitarre beherrscht; so etwas stellt man nicht mal einfach schnell zusammen. Musiker wissen aus eigener Erfahrung, wie viel Arbeit und wie viel Liebe zum Detail dahinter steckt. Die Besucher jedenfalls waren schier aus dem Häuschen …

Doch noch war das Konzert nicht am Ende! Es wurde weiter geheizt, und zwar mit Creedence Clearwater Revival: Have You Ever Seen The Rain sowie – Ozzy Osborn lässt grüßen – Paranoid von Black Sabbath. Nach lautstarken (jedenfalls für SothA-Verhältnisse!) Zugabe-Rufen fand das Konzert schließlich mit Evil Ways von Santana (zum Dritten) seinen Abschluss.

„Jungs, ihr habt echt was verpasst.“

Fazit: Erneut ein wirklich gelungenes Konzert. Insbesondere vom Gitarristen Mike waren die Besucher schwer beeindruckt; über seine besonderen Fähigkeiten wurde bereits berichtet. Aber auch Nicoles kräftige Stimme und ihre gelungene lockere Moderation wussten zu überzeugen. Schade, dass der Veranstaltungsraum nicht bis auf den letzten Platz besetzt wurde: „Jungs, ihr habt echt was verpasst.“…

 

Quelle (Text): SothA Gelsenkirchen
Quelle (Bild): www.taketwo-duo.com

 

Dieses Konzert wurde vom Kunst und Literaturverein für Gefangene organisiert.