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Am 16. Februar kam „Günna“ innen Knast – aber nicht, weil er zu schnell gefahren oder falsch geparkt hatte… Im Rahmen einer Benefizveranstaltung für die Insassen der Justizvollzugsanstalt Werl trat der Großwestfale mit Auszügen aus seinen Programmen in der voll besetzten Anstaltskirche auf.

Nach nur wenigen Sätzen „Ruhrpöttisch“ sprang schnell der Funke auf das Publikum aus den verschiedensten Nationen über – altwestfälisch verbindet nun mal über alle Landesgrenzen hinweg. "Hömma", "Hä", oder "Ey, kumma!" bedürfen keiner großen Übersetzung, schnell werden diese Begriffe international. Seine Sprache ist verschlankt, verfeinert und bequem wie ein Paar Schuhe.

Er spielt mit dem Publikum, reagiert schnell auf Zwischenrufe und hat auch ein Herz für die süddeutschen Minderheiten, die an diesem Abend im Bayerntrikot aufgelaufen sind.

Mehr als 30 Auftritte hat Bruno Knust schon in verschiedenen Justizvollzugsanstalten auf seinem Kerbholz, ist also auch auf diesem eigentlich eher ungewohnten "Tärreng" schon fast zuhause.

Sein erster Gig in der JVA Werl liegt 20 Jahre zurück und er zeigt sich beeindruckt von all dem, was sich in der Anstalt verändert hat. Anbau, Umbau und Erweiterung - es hat sich viel getan in diesen Jahren. Nur eines ist ihm im von damals Gedächtnis geblieben: der Geruch von Bohnerwachs und Filzpantoffeln auf dem Weg durchs Hafthaus.
"Nomma 20 Jahre watten? Dat brauchta nich!" verspricht er zum Abschied...