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Die Internetauftritte www.knastkultur.de und www.podknast.de präsentierten sich mit einem Infostand und einer Sonderausstellung auf dem Deutschen Präventionstag vom 19.-20. Juni 2017 in Hannover.

Bereits zum fünften Mal präsentierten KNASTKULTUR und Podknast die Projekte auf dem Jahreskongress des Deutschen Präventionstages zum Thema „Prävention und Integration“.

Ausgestellt wurden 12 Bilder und zahlreiche Skulpturen, welche von weiblichen und männlichen Inhaftierten unterschiedlicher Justizvollzugsanstalten aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Thüringen erstellt wurden. Außerdem wurden zum ersten Mal Ergebnisse des Kooperationsprojektes der Detmolder Schulen für Architektur und Innenarchitektur und der JVA Herford ausgestellt. Entstanden sind hier 30 Holzbretter, in denen die unterschiedlichen Sichtweisen der Teilnehmenden deutlich werden. Zahlreiche Fachbesucher konnten sich über die kulturelle Arbeit in den Justizvollzugsanstalten informieren. Es wurde ein reges Interesse signalisiert und viele Fachgespräche fanden statt, auch vor dem Hintergrund, dass immer mehr Projekte starten, die Kunst als Hilfsmittel zur Prävention einsetzen. Neue Kontakte konnten zu Justizvollzugsanstalten, die bis dato noch nicht teil des Projektes sind, geknüpft werden. Jede Vollzugsanstalt, die noch kein Projektteilnehmer ist, ist herzlich dazu eingeladen mitzumachen.

„Podknast“ setzt sich aus den Wörtern „Podcast“ und „Knast“ zusammen. Inhaftierte erstellen kurze Filme, in denen sie aus dem Leben hinter Gittern berichten. Für das Projekt steht der Präventionsgedanke im Vordergrund. Die Inhaftierten konzipieren die Filme mit Unterstützung der Bediensteten selbst. Sie setzen sich mit ihrem Leben in der Haft auseinander, bringen ihre Gedanken, Wünsche und Ängste in die Filmarbeit ein und erlangen so Medienkompetenz. Gleichzeitig bietet das Projekt der Öffentlichkeit Einblicke in das Leben „hinter Gittern“ und zeigt insbesondere haftgefährdeten Jugendlichen und Erwachsenen auf, dass es nicht erstrebenswert ist, eine Zeit des Lebens in Haft zu verbringen. Auf dem Präventionstag 2017 fand das Projekt wieder ein reges Interesse bei den Besuchern. Zahlreiche Kontakte konnten geknüpft werden, auch im Hinblick darauf, dass das Projekt von seiner Intention her nicht auf Nordrhein-Westfalen beschränkt sein will, sondern für weitere teilnehmende Justizvollzugsanstalten und Bundesländer offen ist.

Weitere Informationen unter knastkultur@jva-herford.nrw.de und podknast@jva-aachen.nrw.de.

Quelle (Text+Bilder): Nicole Sonnenbaum, Frank Lennartz, Justiz NRW.